Angehörige von zum Tode verurteilten Gefangenen fordern ein Ende der Hinrichtungen im Iran
Die Familien von zum Tode verurteilten Gefangenen im Iran setzten ihre Proteste gegen die Todesstrafe und die Hinrichtung ihrer Angehörigen am Sonntag, dem 11. September 2022, fort. Unter Gesängen von „Nicht hinrichten!“ und „Nein zur Todesstrafe!“ haben die Ehefrauen, Mütter, Kinder und Verwandten der zum Tode verurteilten Gefangenen in den Städten Karaj und Teheran vor dem Parlament und dem Sitz der Justiz protestiert. Sie forderten die iranische Justiz auf, die Hinrichtungen einzustellen. Die Staatssicherheitskräfte attackierten die Versammlung, versuchten sie gewaltsam aufzulösen und verhafteten mehrere Protestierende.
Im ersten Jahr der Präsidentschaft von Ebrahim Raisi ist die Zahl der Hinrichtungen, darunter Frauen, im ganz Iran erheblich gestiegen. Im Jahr 2022 wurden im Iran in weniger als neun Monaten mindestens 423 Menschen hingerichtet. Im Jahr 2021 lag die Zahl der Hinrichtungen bei 366 und im Jahr 2020 bei 255. Unter Ebrahim Raisi wurden seit seinem Amtsantritt am 3. August 2021 mindestens 23 Frauen hingerichtet.