Hier im Gefängnis fühlt es sich an, als wäre es das Ende der Welt. Den Gefangenen werden ihre grundlegendsten Rechte verweigert.
Aus der Sicht der Herrschenden und ihrer Gefängniswärter hat ein Gefangener keinerlei Rechte.
Ein Menschenleben wird ohne Weiteres genommen, und Todesurteile werden in Schauprozessen ohne Verteidigungsrecht ausgesprochen. Jede Woche werden einige unserer Mitgefangenen an den Galgen gehängt, und viele von uns verbringen die Nächte im Schatten des Galgens, begleitet von Todesängsten. Das sind die qualvollsten Momente in unserem Leben sowie im Leben unserer Familien.
Stellen Sie sich nur einen Moment lang vor, wie es ist, über Jahre hinweg jede Nacht nicht die Gewissheit zu haben, ob man den nächsten Tag noch erleben wird. Macht das einen nicht wahnsinnig? Gibt es eine schlimmere Folter als dies?
In den iranischen Gefängnissen kämpfen Tausende von Gefangenen täglich mit dem Monster des Todes. Seit über 37 Wochen haben Gefangene in 22 Gefängnissen eine umfassende Kampagne gegen die Todesstrafe ins Leben gerufen und treten jeden Dienstag in den Hungerstreik, um die Stimme der iranischen Gefangenen in die Welt zu tragen. Bitte unterstützen Sie diese Kampagne!
Anlässlich des Welttages gegen die Todesstrafe fordern wir das iranische Volk, die wachen Gewissen weltweit, Amnesty International und den UN-Menschenrechtsausschuss auf, unsere Stimmen zu hören und sich für die Abschaffung der Todesstrafe einzusetzen. Setzen Sie das iranische Regime unter Druck, um diese grausamen Todesurteile aufzuheben und Tausende von Familien vor dem sicheren Zerfall zu bewahren. Die Augen der Gefangenen sind auf Ihre Bemühungen gerichtet. Vergessen Sie uns nicht!
Eine Gruppe politischer Gefangener im Gefängnis Ghezel Hesar
Oktober 2024